Startchancen-Programm: Jetzt gehts los, das müssen Schulen unbedingt wissen!
Christine Hagemann
Von Meilensteinen ist die Rede: Das Startchancen-Programm soll zukunftsweisend für das gesamte Bildungswesen in Deutschland sein. Damit sind große Hoffnungen verbunden.
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Das Startchancen-Programm unterstützt gezielt Schulen in herausfordernden Lagen. Die Umsetzung ist zum Schuljahr 2024/25 gestartet. Für etwa 4.000 Schulen in Deutschland stehen hohe Fördermittel bereit. Im Mai 2024 sind die ausgewählten Startchancen-Schulen bekannt gegeben worden.
Alle Kinder brauchen gerechte Bildungschancen, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Die angestrebte bildungspolitische Trendwende geht alle Schulen an. Lesen Sie im Folgenden, wen das Startchancen-Programm fördert, welche Wirkung es entfaltet und wie auch Ihre Schule sofort davon profitiert.
Inhalt
1. Darum ist die bildungspolitische Wende dringend notwendig
2. Welche Ziele verfolgt das Startchancen-Programm?
3. Wie wird das Startchancen-Programm umgesetzt?
3.1. Wie viel Fördergeld steht zur Verfügung?
3.2. Welche Schulen können sich beteiligen?
3.3. Wie werden die Fördermittel eingesetzt?
4. Welche Leistungen dürfen Startchancen-Schulen einkaufen?
5. Wie Ihre Schule vom Startchancen-Programm profitiert
5.1. Startchancen-Schulen setzen auf Kooperation
5.2. Für eine nachhaltig förderliche Lernumgebung
Welche Ziele verfolgt das Startchancen-Programm?
Das Programm wurde wissenschaftsgeleitet konzipiert. Die Unterstützung soll Schülerinnen und Schüler in ihren Basis- und Zukunftskompetenzen stärken. Hierbei geht es vor allem um die Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Das Startchancen-Programm will Kinder und Jugendliche auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützen, um sie zur demokratischen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu befähigen.
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INFO:
Chancengerechtigkeit in Bildung und Beruf ist nicht nur soziales Grundrecht, sondern ein Schlüssel für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfolg eines Landes. Der Ruf nach gleichen Bildungschancen unabhängig von sozialer Herkunft hat bereits in den 1970er-Jahren die Debatten um die Bildungsreform befeuert. Auch heute sprechen Politiker wieder von Bildungsnotstand. Ein Mangel an qualifiziertem Nachwuchs könnte die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft gefährden.
Prinzipiell gilt: Zwischen den ungleichen sozialen Herkunftsbedingungen und dem Bildungserfolg sollte möglichst keinerlei Zusammenhang bestehen, zugleich sind Bildungserfolg und Beruf eng miteinander verknüpft. Tatsächlich wird jedoch die Schulkarriere eines Kindes oftmals von Faktoren bestimmt, die mit Leistungsfähigkeit nichts zu tun haben.
Kritiker wenden ein, dass die in unserer Gesellschaft herrschenden Ungleichheiten keineswegs allein über das Bildungssystem aufgehoben werden können. Allerdings sind andere Länder durchaus erfolgreicher darin, den Einfluss der sozialen Herkunft gering zu halten und damit dem Ziel chancengleicher Bildung näher zu kommen.
Wie wird das Startchancen-Programm umgesetzt?
In den Startchancen-Schulen wird sich demnächst eine Menge tun, damit die Maßnahmen zügig greifen. Im Laufe der Programmbegleitung werden Strukturen professionalisiert, Lehrkräfte und Eltern einbezogen, schulische und außerschulische Akteure stärker vernetzt. Zudem wird die Ausstattung der Schulen deutlich verbessert – eine vielerorts dringend notwendige Investition.
Wie viel Fördergeld steht zur Verfügung?
Das Startchancen-Programm hat eine Laufzeit von zehn Jahren, dafür stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) jährlich eine Milliarde Euro bereit. Die Bundesländer sind im gleichen Umfang beteiligt. Somit fördern Bund und Länder die Schulen mit insgesamt 20 Milliarden Euro über zehn Jahre. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland wird so viel in ein Bildungsprogramm investiert.
Welche Schulen können sich beteiligen?
In Deutschland gibt es rund 40.000 allgemeinbildende und berufliche Schulen mit insgesamt rund elf Millionen Schülerinnen und Schülern, davon werden etwa zehn Prozent unterstützt. Ausgewählt werden 4.000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler. Im Hinblick darauf, dass die entscheidenden Weichen für den Bildungserfolg in den ersten Schuljahren gestellt werden, machen Grundschulen etwa 60 Prozent der geförderten Schulen aus.
Welche Schulen am Startchancen-Programm teilnehmen, ist Sache der Bundesländer. Die Auswahl erfolgt mit wissenschaftlicher Begleitung nach transparenten Kriterien, die sich an den Programmzielen orientieren. (Die Richtlinien finden Sie in auf der Webseite des BMBF in unserer Linksammlung am Ende dieses Beitrags.)
Der Übergang ins Startchancen-Programm verläuft über zwei Jahre gestaffelt: Im Schuljahr 2024/25 sollen im gesamten Bundesgebiet mindestens tausend Schulen starten. Die übrigen Startchancen-Schulen folgen. Spätestens zum Schuljahr 2026/27 sollen alle ausgewählten Schulen teilnehmen.
Wie werden die Fördermittel eingesetzt?
Für eine bessere Infrastruktur und Ausstattung der Startchancen-Schulen sollen 40 Prozent der Fördermittel verwendet werden. 30 Prozent der Mittel fließen in konkrete Maßnahmen der Schulentwicklung, beispielsweise verstärkte Lernförderung in den Fächern Deutsch und Mathematik. Hier lassen sich Lösungen umsetzen, die zu den Herausforderungen vor Ort passen. Weitere 30 Prozent fließen in die Stärkung des Schulpersonals. Möglich wäre beispielsweise, dass jede Startchancen-Schule eine volle zusätzliche Stelle bekommt.
Das Startchancen-Programm will zielgenau dort unterstützen, wo die Herausforderungen am größten sind. Für die Höhe der Fördermittel soll der Anteil junger Menschen, die von Armut betroffen sind oder eine Migrationsgeschichte haben, ausschlaggebend sein. Wie die Gelder konkret verteilt werden, orientiert sich am tatsächlichen Bedarf der Schule.
Die drei Säulen des Startchancen-Programms:
I. Investitionen in eine zeitgemäße und förderliche Lernumgebung
Startchancen-Schulen sind moderne, klimagerechte und barrierefreie Lernorte. Deshalb investieren sie in eine hochwertige Ausstattung und moderne Infrastruktur.
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II. Chancenbudgets für bedarfsgerechte Lösungen in der Schul- und Unterrichtsentwicklung
Startchancen-Schulen handeln verantwortungsbewusst und planen umsichtig. Dieses Budget stärkt die Autonomie der Schule, um das Miteinander jeden Tag sinnvoll zu gestalten.
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III. Personal zur Stärkung multiprofessioneller Teams
Startchancen-Schulen setzen auf lernförderliche Bedingungen, konstruktive Elternarbeit sowie Entwicklung einer positiven Schulkultur. Hierbei brauchen sie Beratung, insbesondere wenn es darum geht, staatliche Leistungen in Anspruch zu nehmen.
INFO:
Neu am Startchancen-Programm ist der Verteilschlüssel. Die Fördergelder in Säule I werden nicht nach dem bisher üblichen Gießkannenprinzip an die Länder verteilt. Stattdessen wird genau dort unterstützt, wo der schulische Bedarf am größten ist. Der neu entwickelte Verteilschlüssel berücksichtigt die sozialen Rahmenbedingungen zu 40 Prozent. Zu 20 Prozent wird das negative Bruttoinlandsprodukt bei der Verteilung einbezogen.
Der Bund will seinen Anteil an den Säulen II und III über eine Neuverteilung der Umsatzsteuer finanzieren. Hierzu erhalten die Ländern zusätzliche Festbeträge am Aufkommen der Umsatzsteuer. Diese Maßnahme zur Entlastung der Gemeinden ist im Finanzausgleichsgesetz (FAG) festgelegt.
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Welche Leistungen dürfen Startchancen-Schulen einkaufen?
Mit den sogenannten Chancenbudgets steht den Startchancen-Schulen ein Teil der Fördermittel zur freien Verfügung. Der Fokus liegt auf einer Stärkung der Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen. Zum Zielkontext gehört auch die individuelle Begabungsförderung, um den bisher starken Zusammenhang zwischen Herkunft und Bildungserfolg aufzubrechen.
Das BMBF hat ein Orientierungspapier zur Verwendung der Chancenbudgets an den Startchancen-Schulen (Säule II) vorgelegt. Demnach lassen sich die Chancenbudgets für Lehr- und Lernmaterialien sowie für unterstützende Angebote wie Dienstleistungen oder Beratungen einsetzen, beispielsweise Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, Teamentwicklung, Mediation, Supervision.
Beispiele für förderfähige Maßnahmen:
- Angebote zur individuellen Förderung insbesondere im Bereich von Basiskompetenzen aus wissenschaftlich evaluierten Programmen,
- Qualifizierung und Begleitung von ehrenamtlichen Patinnen und Paten zum Vorlesen und zur Lernbegleitung,
- Gesundheitsförderung, z. B. Ernährung, Bewegung, Suchtprävention, Medienkonsum,
- soziale Kompetenztrainings, Trainings für gewaltfreie Kommunikation,
- Maßnahmen zur potenzialorientierten Begabungsförderung, Identifikation von Talenten,
- Nutzung von Angeboten der MINT-Bildung,
- Angebote und Projekte der Demokratiebildung,
- Exkursionen/Fahrten/Besuche außerschulischer Lernorte,
- Ferienangebote/Lernferien/Akademien,
- Präventionsprogramme,
- Peer-Projekte für Lernbegleitung,
- Umsetzung von Konzepten der Spracherziehung und -bildung, die die Vorteile von Mehrsprachigkeit nutzen und Nachteile ausgleichen,
- Nutzung von Materialien und digitalen Tools zur Unterstützung der individuellen Diagnostik und Erhebung des individuellen Lernstandverlaufs,
- Nutzung von Materialien und digitalen Tools zur Unterstützung der adaptiven Förderung, z. B. Lese-Apps.
Wie Ihre Schule vom Startchancen-Programm profitiert
Die Umsetzung des Startchancen-Programms erfordert gemeinsame Initiativen. Hier geht es nicht nur um Absprachen zwischen Ministerien, Kommunen und Schulen. Auch Unternehmen und Betriebe vor Ort müssen mit den Schulen kooperieren.
(Startchancen-)Schulen setzen auf Kooperation
Gute Startchancen für alle Schüler – dieses Ziel motiviert sicherlich auch Ihre schulische Arbeit, obwohl Ihre Einrichtung vielleicht gar keine ausgewählte Startchancen-Schule ist. Jede Schule weiß selbst am besten, welche Lösungen sie braucht, um allen Schülern optimale Lernchancen zu bieten. Doch allzu oft sind Konzepte im Schulbetrieb schwer umsetzbar, und manche Initiative scheitert schon an mangelnder Ausstattung. Alle Schulen benötigen Angebote, wie sie Maßnahmen umsetzen und wer sie dabei unterstützt.
Wir von BACKWINKEL unterstützen Sie und Ihre Schule gern als Kooperationspartner in Sachen Bildungschancen. Sogar, wenn Ihre Einrichtung nicht zu den ausgewählten 4.000 Schulen gehört. Lassen Sie uns gemeinsam LACHEN LEBEN LERNEN selbstverständlich und nachhaltig in den Bildungsalltag Ihrer Schülerinnen und Schüler integrieren. Ob Deutsch, DaZ oder Mathe – bei BACKWINKEL finden Sie passgenau auf das Programm zugeschnittene Angebote, um allen Schülerinnen und Schülern die gleichen (Start-)Chancen in puncto Bildung zu ermöglichen.
Gemeinsam für eine nachhaltig förderliche Lernumgebung
Bei der Ausstattung Ihrer (Startchancen-)Schule kommt es auf Qualität und Nachhaltigkeit an. Nicht nur Langlebigkeit und ökologisch wertvolle Materialien, auch die nachhaltige Beschaffung sichert die Zukunft. Als nachhaltiger Versandhandel, dessen Qualitäts- und Umweltmanagement durch die weltweit anerkannten ISO-Standards 9001 und 14001 zertifiziert ist, setzt BACKWINKEL auf hohe Umwelt- und Sozialstandards. Bei uns finden Sie z. B. Schränke und Regale der Serie Flexeo®, die aus zertifiziertem Holz in Schreinerqualität in Deutschland gefertigt werden. Eine nachhaltige Ausstattung ist förderfähig.
Auch als nicht ausgewählte Schule haben Sie den Anspruch, Ihren Schülerinnen und Schülern die besten Bildungschancen zu vermitteln. In jedem Fall ist BACKWINKEL Ihr kompetenter Kooperationspartner. Ob bedarfsgerechte Produktzusammenstellungen, mit denen Sie gezielt die Kernkompetenzen in Deutsch und Mathe fördern oder eine nachhaltige Ausstattung für eine zeitgemäße, förderliche Lernumgebung.
Mehr Informationen rund um unsere Startchancen-Produkte zur individuellen Förderung der Deutsch- und Mathe-Basiskompetenzen sowie zur Umsetzung einer förderlichen Lernumgebung erhalten Sie in unserem Onlineshop und im persönlichen Beratungsgespräch. Auf Ihre Kontaktaufnahme freuen sich unsere Mitarbeiter:
Manuel Ströher
Telefon: +49 2324 5666-32
m.stroeher@backwinkel.de
Kevin Tews
Telefon: +49 2324 5666-35
k.tews@backwinkel.de
Um die Basiskompetenzen in Mathematik und Deutsch in einer modernen Lernumgebung effizient zu fördern, brauchen Sie durchdachte und motivierende Materialien sowie die entsprechende Möblierung. Bei BACKWINKEL finden Sie die förderfähige Ausstattung. Entdecken Sie unsere Kategorien:
Lesestoff:
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Bundesministerium für Bildung und Forschung: Startchancen-Programm
Fragen und Antworten zum Startchancen-Programm – BMBF
Kultusministerkonferenz: Bund und Länder einigen sich auf Startchancen-Programm
Startchancen-Programm: Welche Leistungen Schulen damit einkaufen können | News4teachers
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