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Literacy, Lese- und Schreibkompetenz. So trainieren Sie mit Ihren Kindern das Hörverständnis und fördern das Erzählen

Elisa Morel

Lesen und schreiben zu können ist selbstverständlich – zumindest für Sie, denn Sie lesen gerade die Einleitung unseres Blogbeitrags. Tatsächlich können knapp 10 % der deutschen Bevölkerung kaum oder gar nicht lesen und schreiben. Sie stehen im Alltag vor großen Herausforderungen und sind von der gesellschaftlichen Teilhabe nahezu ausgeschlossen.

© lagom, Adobestock.com

Sprache, sowohl gesprochen als auch geschrieben, ist ein elementarer Bestandteil unseres Lebens, unserer Identität und Kultur. Je früher Kinder mit allen möglichen Variationen von Sprache(n) in Kontakt kommen, umso leichter und lieber lernen sie auch, diese zu beherrschen.

In diesem Artikel erfahren Sie, aus welchen Komponenten sich Literacy zusammensetzt, warum Vorlesen und Erzählen wichtig sind und wie Sie Ihre Kinder spielerisch dabei unterstützen, begeisterte Erzähler und Sprachfans zu werden.

Inhalt

1. Was bedeutet Literacy?
1.1. Spaß am Erwerb von Lese- und Schreibkompetenz
1.2. Warum ist Hörverständnis wichtig fürs Lesen und Schreiben?
1.3. 10 Vorteile des Vorlesens

2. Die Wichtigkeit des Erzählens

3. Praktische Tipps
3.1. Fördern Sie das lebendige Erzählen mit diesen Materialien
3.2. Erzähl doch mal – Schaffen Sie Sprech- und Erzählanlässe für Ihre Kinder







Was bedeutet Literacy?

Der Begriff Literacy lässt sich grob in 4 Kategorien einteilen:

  • Lese- und Schreibfähigkeit
  • Text- und Sinnverständnis
  • Erfahrungen mit der Lese- und Erzählkultur
  • Medienkompetenz

Umfassende Lese- und Schreibkompetenzen sind unerlässlich, um sich auszudrücken, sich zu informieren, gesellschaftlich zu partizipieren. Der Grundstein für Literacy wird früh gelegt. Schon Kleinkinder haben Spaß an Sprache, Interesse an Büchern und Erzählungen und sind in der Lage, Schrift in ihrer Umgebung wahrzunehmen. Somit ist die Förderung von Literacy fester Bestandteil des Kindergarten-Alltags, denn wenn das Interesse und die Freude der Kinder geweckt und verstärkt werden, behalten sie diese mit einer größeren Wahrscheinlichkeit auch in ihrem weiteren Leben bei.

Die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung, kurz IGLU-Studie, erfasst die Lese- und Schreibkompetenz von Viertklässlern. Seit 2006 ist ein Abwärtstrend zu beobachten:

Zwar lag Deutschland im Jahr 2015 mit 537 Punkten über dem internationalen Mittelwert von 521 Punkten, aber nur jeder 10. Grundschüler erreicht die höchste Kompetenzstufe V, während 18,9 % der Schüler es nicht auf die mittlere Kompetenzstufe III schafft und somit massive Probleme beim Lesen hat.

Daraus folgt: Es ich wichtiger denn je, unseren Kindern ideale Voraussetzungen für ihren weiteren Lebensweg mitzugeben. Die Anbahnung von Literacy im Kindergarten ist ein guter Ansatzpunkt für die Förderung vieler verschiedener Kompetenzen, die den Kindern später in der Schule, im Beruf und darüber hinaus große Dienste erweisen werden.

Spaß am Erwerb von Lese- und Schreibkompetenz

Je früher Kinder mit Sprache, egal in welcher Form, in Berührung kommen, umso besser. Schon Babys genießen Lieder und Reime, nehmen sprechende Menschen in ihrem Umfeld wahr und reagieren vor allem auf die Stimmen ihrer Eltern.

Erste Kontakte mit der Schriftkultur haben Kinder, wenn sie z. B. mit ihren Eltern ein Bilderbuch betrachten, auch wenn sie die geschriebenen Wörter am Anfang noch nicht mit der Bedeutung des Gesagten in Verbindung bringen.

Im kompletten Prozess des Sprechen-, Lesen- und Schreibenlernens ist die Neugier und Freude des Kindes entscheidend. Vielleicht entdeckt es Schrift in seiner Umgebung und möchte wissen, was die Buchstaben bedeuten, oder es versucht, Buchstaben und Wörter nachzumalen oder seinen eigenen Namen zu schreiben. Vielleicht erkennt es das Schriftbild zu bestimmten Wörtern wieder, sei es in Bilderbüchern oder bei Spielen. Je früher das Kind mit unterschiedlichen Formen von Sprache in Kontakt kommt, umso mehr Vertrautheit und Sicherheit gewinnt es im Umgang mit Sprache.

Viele dieser Entdeckungen finden weit vor dem Eintritt in die Grundschule statt, denn schon im Mutterleib nimmt das Baby die Stimmen der Eltern wahr. Mit Reimen, Fingerspielen, Liedern und Bilderbüchern sammeln Kleinkinder schon vor dem Kindergarten Erfahrungen, die ihnen dabei helfen, sich neue Wörter einzuprägen und sich somit immer differenzierter artikulieren zu können.

Warum ist Hörverständnis wichtig fürs Lesen und Schreiben?

Das gesprochene Wort existiert vor dem geschriebenen Wort: Ein 8 Monate altes Baby versteht durchschnittlich bereits 60 Wörter, auch wenn es noch nicht sprechen kann.

Eine wichtige Voraussetzung, um Lesen und Schreiben zu lernen, ist ein ausreichend großer Wortschatz: Bei 6-jährigen Kindern sind ca. 3.000 Wörter im aktiven Wortschatz optimal, ca. 15.000 im passiven Wortschatz. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Wortschatz eines Erwachsenen liegt bei 12.000 bis 16.000 Wörtern im aktiven und 50.000 bis 100.000 Wörtern im passiven Wortschatz.

Auch Grundprinzipien der Grammatik sind hilfreich für den schriftlichen Spracherwerb, um zu begreifen, dass die Schriftsprache nach festen Prinzipien funktioniert.

Die folgende Grafik veranschaulicht, dass das Fundament der Lese- und Schreibkompetenz aus der gesprochenen Sprache samt phonologischem Bewusstsein besteht:

Mit Kindern sprechen, (vor-)lesen, erzählen, singen und spielen sind also die besten Maßnahmen, um ihnen den Einstieg in die (Schrift-)Sprache zu erleichtern. Übrigens: Wer möglichst fehlerfrei spricht, lernt später auch leichter fehlerfreies Schreiben.

10 Vorteile des Vorlesens

Es gibt viele gute Gründe fürs Vorlesen – allen voran die Tatsache, dass jedes Erzählen Inspiration und Fantasie braucht und Vorlesen deshalb ein guter Einstieg ins freie Erzählen ist. 10 weitere Gründe nennen wir hier in Anlehnung an die Liste der Stiftung Lesen.

  1. Vorlesen schafft Vertrauen
    Die Kinder tauchen gemeinsam mit dem Vorlesenden in die Geschichten ein, erleben zusammen Abenteuer, lösen Rätsel. Das Erzählte gibt weitere Gesprächsimpulse und hilft den Kindern, ihre Gefühle auszudrücken. Das stärkt das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung und die Bezugsperson.
  2. Vorlesen erweitert den Wortschatz
    Kinder hören und lernen in Geschichten neue Wörter, die sie im Zusammenhang besser verstehen. Nicht nur Märchen enthalten viele Begriffe, die wir im Alltag kaum noch benutzen, die aber Teil des Kulturguts sind.
  3. Vorlesen macht kreativ
    Vorlesen inspiriert und macht kreativ. Kinder wollen ihre Lieblingsszene malen, die Geschichte weiter- oder umerzählen, Requisiten basteln. Eine ideale Voraussetzung, um das Gehörte durch ein anderes Medium wie z. B. das Kamishibai zu inszenieren oder es nachzuspielen.
  4. Vorlesen fördert die Empathie
    Kinder können sich leicht mit den Helden der Geschichten identifizieren, denn auch sie sind manchmal traurig oder fröhlich, manchmal aufgeregt, wütend oder mutig. Durch das Vorgelesene erkennen sie sich selbst wieder und lernen, ihre eigenen Gefühle besser auszudrücken und zu verstehen – und natürlich auch die Gefühle ihrer Mitmenschen.
  5. Vorlesen trägt zur Konfliktlösung bei
    Oft gibt es in Kindergeschichten Probleme und Konflikte, die am Ende erfolgreich bewältigt werden. Diese Erfahrung hilft den Kindern, eine Vorstellung von Richtig und Falsch zu entwickeln und zeigt ihnen Möglichkeiten auf, Probleme zu lösen oder sie von vornherein nicht entstehen zu lassen.
  6. Vorlesen bildet
    In jedem Buch begegnen den Kindern neue Themen, vom Zoobesuch über verschiedene Berufe bis hin zu historischen Epochen. Sie lernen viel Neues und interessieren sich für weitere neue Welten.
  7. Vorlesen trainiert die Aufmerksamkeit
    Wer gespannt einer Geschichte lauscht, beweist Geduld und Aufmerksamkeit, ohne es zu merken. Durch Vorlesen lernen die Kinder, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren – eine wichtige Kompetenz für ihr weiteres Leben.
  8. Vorlesen ist die Vorstufe des Lesenlernens Kinder betrachten beim Vorlesen nicht nur die Bilder, sondern kommen auch mit Schriftsprache in Kontakt. Sie begreifen, dass die Buchstaben mit dem Gesagten übereinstimmen. So lernen sie ihre ersten Buchstaben und sind bestrebt, selbst zu lernen, wie man die schöne Geschichte durch die Schrift entdecken kann.
  9. Vorlesen motiviert zum Lesenlernen
    Kinder, die früh mit der faszinierenden Welt der Bücher in Berührung kommen, haben ein erhöhtes Interesse daran, selbst lesen zu lernen und den Sinn von Buchstaben und Wörtern zu entschlüsseln. Somit ist Vorlesen ein toller Weg zur Lesefreude.
  10. Vorlesen bringt gute Schulnoten Kinder, denen im Kleinkindalter vorgelesen wird, haben häufig bessere Noten in der Schule. Neugier, Kreativität, Konzentration und bereits erworbenes Wissen hilft ihnen in allen Fächern, nicht nur in Deutsch.

Weitere Ideen zur Sprachförderung von Kindern finden Sie in unserem Blog-Beitrag.

Die Wichtigkeit des Erzählens

Eine gut erzählte Geschichte ist magisch. Sie nimmt uns mit in ihre Welt, lässt uns den Alltag vergessen, entspannt und inspiriert uns. Wir erleben die Gefühle der Figuren am eigenen Leib, werden uns vielleicht sogar unserer eigenen Gefühle bewusster und lernen uns selbst besser kennen. Eine gelungene Erzählung ist wie eine spannende Reise in eine fremde, aufregende Welt – selbst für Erwachsene. Für Kinder also umso mehr.

Erzählen ist eine uralte Kunst

Menschen in allen Kulturen erzählen sich seit mehr als 4000 Jahren Geschichten. Auf diese Weise haben es Märchen und Mythen in unsere moderne Zeit geschafft: Sie wurden von Generation zu Generation mündlich überliefert und haben schon immer zur kulturellen Identität beigetragen. Ohne die Erzählkunst der vergangenen Jahrtausende wäre die heutige Menschheit um einiges ärmer.

Erzählen ist allgegenwärtig

Sowohl Kinder als auch Erwachsene erzählen den ganzen Tag Geschichten. Die Kleinen kreieren ihre eigenen Geschichten in Rollenspielen miteinander, erzählen im Morgenkreis von ihrem Wochenende, zeigen ihren Eltern Gebasteltes oder Gemaltes aus dem Kindergarten und berichten von ihren Erlebnissen. Die Großen tauschen sich bei einem Kaffee oder in einer Videokonferenz mit Freunden über ihren Alltag, ihre Pläne und Träume aus, erzählen ihren Familien vom vergangenen Tag, gehen ins Theater oder lassen sich durch Filme und Serien Geschichten erzählen.

Erzählen erreicht alle

Schon die Kleinsten sind fasziniert vom lebendigen Erzählen. Mimik und Gestik des Erzählenden oder unterstützendes Bildmaterial machen die Erzählung zusätzlich spannend, sodass sie auch Sprachbarrieren überwinden kann und keine höhere Bildung voraussetzt. Eine gute Geschichte begeistert Menschen jeden Alters und jeder Kultur. So können unterschiedliche Personen etwas Gemeinsames erleben und teilen, was ihnen Freude bereitet.

Erzählen verbindet

Eine spannend erzählte Geschichte schlägt uns in ihren Bann. Wir tauchen in die Erzählung ein, fiebern mit und identifizieren uns mit den Figuren. Und obwohl wir alle dieselbe Geschichte hören, verstehen und erleben wir sie alle ein wenig anders. Das lädt zum Austausch ein, zum Weiterspinnen, zu Gedankenspielen und alternativen Handlungen und auch zu der Frage, was man selbst in einer bestimmten Situation getan hätte, was richtig oder falsch ist. Zwischen Erzählendem und Zuhörenden entsteht eine besondere Beziehung, die Nähe schafft und selbst zum Erzählen anregt.

Nonverbale Kommunikation als Unterstützung der Erzählung

Babys kommunizieren mit ihren Eltern bereits über Mimik und Gestik, bevor sie sprechen können. Und die Eltern erkennen, was ihr Kind braucht oder wünscht, indem sie Körperhaltung, Bewegung und Gesichtsausdruck interpretieren. Dieser nonverbale Dialog kommt beim Erzählen wieder zum Einsatz, denn eine gute Erzählung beinhaltet auch Schauspiel im Rahmen von Gesten und unterschiedliche Stimmlagen, die die fehlenden Bilder eines Bilderbuchs oder Zeichentrickserie ersetzen und dem Publikum dabei helfen, die Handlung zu erschließen und vor dem inneren Auge zu sehen.

Erzählen passiert im Alltag und beruht auf Wechselseitigkeit. Die Zuhörenden interagieren, fiebern mit, tauchen in die Erzählung ein und nehmen Anteil. Der Erzählende erzeugt Spannung, schmückt aus, macht Witze, setzt Gestik und Mimik ein, um auf sein Publikum zu reagieren.

Zusätzlich orientiert sich der Erzählende intuitiv an den Reaktionen der Zuhörenden. Bemerkt er, dass das Publikum ihn nicht versteht, wird er andere Formulierungen nutzen oder ins Detail gehen. Lacht das Publikum über einen Witz, wird er ihm Zeit geben, bevor er weitererzählt.

Der Handlungsstrang als roter Faden

Eine gute Geschichte hat eine Handlung. Für selbst erfundene, schlüssige und fesselnde Geschichten braucht es ein großes Maß an Fantasie und Übung. Daher ist es für Kinder von Vorteil, wenn sie Bekanntes nacherzählen, selbst interpretieren oder abwandeln können. So bleibt der Kern der Geschichte erhalten und erleichtert es dem Erzählenden und dem Publikum, dem roten Faden zu folgen. Außerdem sind die Schemata bekannter Erzählungen oder die wiederkehrenden Elemente eines Märchens hilfreich, um längere, komplexe Handlungen auch ohne einen kommunikativen Kontext zu verstehen. Denn Erzählungen sind losgelöst von konkreten Alltagssituationen, in denen man sich abwechselnd miteinander austauscht. Diese Erkenntnis und das Verständnis von der Konzeption einer Geschichte erleichtert später das Lesen und Schreiben: Eine Geschichte existiert nach festen Regeln um ihrer selbst willen, nicht aus der spontanen Notwendigkeit heraus.

Eine große Auswahl von Geschichten, die sich zum Erzählen eignen, finden Sie in Professor Johannes Merkels Erzählkabinett, s. Lesestoff unter dem Beitrag.

Mit 4 Jahren werden Kinder zu Erzählenden

Ab einem Alter von 4 Jahren beginnen Kinder, ihre eigenen Wünsche und Probleme durch Erzählungen auszudrücken. Sie suchen sich Impulse im Alltag und verpacken ihre eigenen Gefühle in Geschichten. Je mehr Geschichten sie durchs Vorlesen oder Hörspiele kennengelernt haben, desto leichter wird es ihnen fallen, selbst erzählen zu lernen, da sie die Strukturen des Erzählens kennen und anwenden können.

Freie Interpretation und Interaktion mit dem Publikum

Das Faszinierende am Erzählen von Geschichten ist, dass die Zuhörenden selbst aktiv werden können und die Handlung dadurch sogar gewinnen kann. Trotz der bestehenden Struktur laden Märchen und Geschichten zu Ergänzungen, Abwandlungen und neuen Interpretationen ein. Das sieht man übrigens auch an der Vielzahl moderner Märchenadaptionen, die sich z. T. an Erwachsene und nicht mehr an Kinder wenden.

Die Raupe Nimmersatt kann also auch von einem freundlichen Specht zum Essen eingeladen werden, anstatt allein auf Nahrungssuche zu gehen. Frederick kann mit seinen Mäusefreunden auch eine Erinnerung an den letzten Geburtstag oder das Lieblingslied des Erzählenden teilen. Und ein großer, lieber Wolf, der seinerseits mit Geschenken auf dem Weg zur Großmutter war, kann auch eine sympathische Variante des traditionellen Märchens sein. Der Erzählende kann die Zuhörenden aktiv einbeziehen: Was isst die kleine Raupe wohl als Nächstes? Was erzählt Frederick, wem begegnet Rotkäppchen, was sagt der Wolf?

So können aus bekanntem Stoff ganz neue Geschichten entstehen, durch die die Kinder ihre eigenen Gefühle ausdrücken können und in denen sie sich wiederfinden.

Praktische Tipps

So spannend Geschichte und Theorie des Erzählens auch sind – in den Alltag mit Ihren Kindern gehört die handfeste Praxis. Wie lassen sich Kinder also für Geschichten und das Erzählen begeistern, wie können Sie ihnen den Einstieg ihren Kompetenzen entsprechend erleichtern und sie fördern?

Fingerspiele und Fingerpuppen oder Kamishibai Erzähltheater: Es gibt eine große Vielfalt an Ideen und Lehrmaterialien, um Kinder zum freien Erzählen zu animieren. Wir stellen Ihnen im folgenden Kapitel ein paar Ideen vor.

Fördern Sie das lebendige Erzählen mit diesen Materialien

  • Kamishibai und Bildkarten – Vorhang auf für die kleinen Erzähler!
    Das Kamishibai ist eine gute Hilfestellung, um Kindern das Erzählen näherzubringen. Sobald man die Flügeltüren öffnet und die erste Bildkarte sichtbar wird, ist das Publikum konzentriert und lauscht dem erzählenden Kind. Zum Einstieg eignen sich vor allem Bildkarten zu Büchern, die die Kinder oder zumindest das erzählende Kind schon kennen. So ist gesichert, dass die Kinder zu jedem Bild Ideen haben und Vertrautes wiederentdecken. Sie können aber auch beliebige Bildkarten wählen und Ihre Kinder erst einmal selbst erzählen lassen, was sie sehen, fühlen, was auf den Bildern passiert, wie wohl etwas riecht oder sich anhört. Wenn das Erzählen einzelner Kinder dann schon richtig gut klappt, können Sie z. B. für zusätzliche Medienkompetenz Kinder aus dem Publikum zu Reportern ernennen, die während der Vorstellung Fotos machen oder ein Video drehen und im Anschluss über das Erlebte berichten.
    Die Kinder können auch eigene Bildkarten erstellen oder ihre gemalten Bilder dem Publikum so präsentieren, wie sie es vom Kamishibai kennen. Als längeres Projekt kann so eine eigene gemeinsame Geschichte entstehen, die die Kinder anhand ihrer Bilder erzählen. Aus Text und Bild können Sie für die Kinder dann ein Buch erstellen – ein tolles Geschenk zum Abschied aus dem Kindergarten für die kleinen Künstler!
    Zum Kamishibai erfahren Sie in unserem Blog-Beitrag noch mehr Anregungen und Informationen.
  • Kasperletheater
    Ein Klassiker, der die Kinder in einen fantastischen Mikrokosmos eintauchen lässt. Gespielt und gesprochen durch die Puppen erwachen altbekannte und neue Geschichten zum Leben. Die Puppenspieler stehen nur indirekt im Mittelpunkt, denn die Stars sind Räuber, Zauberer und Krokodil. Daher eignet sich das Kasperletheater auch für Kinder, die ein bisschen schüchtern sind. Mit verstellten Stimmen und verborgen hinter den Kulissen genießen es auch die Introvertierten, eine Geschichte zu erzählen. Es wird ihnen auch leichter fallen, durch die Puppen hindurch ihre eigenen Gefühle zu bestimmten Themen auszudrücken.
    Aus Socken zaubern Sie übrigens schnell und einfach eigene Handpuppen, falls die Standard-Besetzung des Puppentheaters nicht so gut zu der Lieblingsgeschichte der Kinder passt.
  • Anybook Reader Vorlesestift
    Ein Vorlesestift und ein Haufen Aufkleber – schon erwecken Sie einen beliebigen Text für Ihre Kinder zum Leben.
    Kleben Sie die Sticker einfach ins Buch neben den Text, den Sie oder die Kinder vertonen möchten. Durch Antippen des Stickers mit dem Stift wird die Aufnahmefunktion aktiviert und der Text kann eingesprochen werden. Die Aufnahme wird direkt auf dem Vorlesestift oder auf dem Computer gespeichert. Durch erneutes Antippen des Aufklebers mit dem Stift wird die Aufnahme abgespielt und erweckt die Helden.
    Dieses praktische Helferlein ist nicht nur ideal als digitaler Vorleser geeignet, sondern gibt den Kindern auch die Möglichkeit, zu Bildern oder Bilderbüchern ihre eigene Geschichte zu erfinden, aufzunehmen und stetig zu verbessern oder zu erweitern. So können die Kleinen im ersten Schritt alleine und ungehört üben, bis sie sich sicher genug für den ersten kleinen Auftritt vor Publikum fühlen.
  • Bilderbücher
    Vorlesen ist für alle Kinder immer wieder ein besonderes Vergnügen und inspiriert immer zu eigenen Ideen. Nehmen Sie beliebte oder bekannte Bücher als Vorlage für eine neue Adaption. Die Kinder können die Geschichten neu erfinden, ein alternatives Ende oder eine Vorgeschichte entwickeln, eine Nebenfigur zum Protagonisten der neuen Geschichte machen usw.
    Viele Bilderbücher beschreiben verschiedene Geräusche – die ideale Grundlage, um ein Hörspiel daraus zu machen. Für Inspiration sorgt (nicht nur) Die Sendung mit der Maus mit ihren Beiträgen über Geräuschemacher. Schauen Sie mal rein: Mit den alltäglichsten Dingen lassen sich unerwartete Effekte zaubern und garantiert sind Ihre Kinder begeistert davon, neue Geräusche zu entdecken und den richtigen Ton zu treffen. Wie lässt sich z. B. ein flatternder Vogel akustisch darstellen und was hat eine Holzkiste mit Donner zu tun? Bei einem Ausflug an einen Teich oder in den Wald können Sie natürlich auch mit den Kindern passende Geräusche für Naturgeschichten aufnehmen.

Bildkarten zur Sprachförderung

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AnyBook Reader – Vorlesestift

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Kasperle-Handpuppen-Set

zum Produkt

Erzähl doch mal – Schaffen Sie Sprech- und Erzählanlässe für Ihre Kinder

Es gibt immer etwas zu erzählen – oft auch im Alltag, ohne dass Ihre Kinder es merken. Zelebrieren Sie deshalb die Situation des Erzählens ohne viel Aufwand. Vertraute Anlässe gibt es genug:

  • Morgenkreis
    Rufen Sie ein Motto ins Leben: Die Kinder können ihre Lieblingsspielzeuge mitbringen und eine Geschichte dazu erzählen, von ihrem Lieblingsbuch berichten, das danach gemeinsam vorgelesen wird, Geschichten zu einem bestimmten Thema erzählen, das Sie vorgeben oder gemeinsam mit den Kindern entwickeln. Vielleicht hat jemand in der Familie des Kindes auch einen spannenden Beruf oder die Kinder möchten von ihren Haustieren erzählen? Oder das Kuscheltier ergreift selbst das Wort und erzählt eine Geschichte.
    Mit Fingerspielen motivieren Sie schon die Kleinsten, selbst kreativ zu werden: Warum isst der Kleinste alle Pflaumen auf? Wie fühlt er sich danach und was sagen die anderen dazu?
    Mehr Fingerspiele finden Sie in unserem Blog-Beitrag. Wie der Morgenkreis bestens gelingt, erfahren Sie ebenfalls auf unserem Blog.
  • Ausflüge einer Teilgruppe
    Manchmal sind nicht alle Kinder der Kita-Gruppe gemeinsam unterwegs. Damit die anderen trotzdem nichts verpassen, können die Kinder, die einen Ausflug machen, vorher einen Reporter bestimmen (vielleicht sogar mit improvisiertem Mikrofon), der den übrigen Kindern anschließend im Rahmen einer »Pressekonferenz« von den Erlebnissen berichtet. Dabei können ihn die anderen Kinder des Teams unterstützen. Die Erziehenden können mit W-Fragen Stichworte geben, wenn die kleinen Erzähler ins Stocken geraten. Und natürlich ist auch das Publikum herzlich eingeladen, nach Handzeichen Fragen zu stellen. Das erzählende Kind übernimmt somit auch die Rolle des Moderators und kann anderen Kindern das Wort erteilen.
    Natürlich funktioniert die Pressekonferenz auch hervorragend im Austausch mit anderen Kindergarten-Gruppen. Erarbeiten Sie davor am besten mit Ihren Kindern die Merkmale, den Ablauf und den Sinn einer Pressekonferenz. Sie können Tische und Stühle entsprechend arrangieren und mit Requisiten wie Mikrofonen, Notizblöcken und Stiften arbeiten. Auch wenn einzelne Kinder z. B. wegen Krankheit nicht im Kindergarten sind, können Sie in Ihrer Gruppe planen, wer den fehlenden Kindern im Anschluss von den gemeinsamen Erlebnissen berichtet.
  • Geburtstage
    Wer Geburtstag hat, steht im Mittelpunkt (wenn er oder sie es will). Für viele Kinder ist es eine tolle Erfahrung, die Aufmerksamkeit der Zuhörenden zu genießen. Sie können dem Kind einen speziell dekorierten Erzähl-Stuhl oder eine Krone, ein Zepter, einen Zauber-Umhang o. Ä. zuweisen. Bühne frei! Wie hast du deinen Geburtstag gefeiert, wer war zu Gast, was gab es zu essen, was habt ihr gespielt?
    Auch das Kamishibai mit den Bildkarten des Lieblingsbuches ist eine tolle Krönung für ein Geburtstagskind. Vielleicht möchte es seine eigene Version erzählen oder den anderen einfach sein Lieblingsbuch vorstellen. Schüchternere Kinder möchten sich eventuell lieber eine Kamishibai-Vorführung oder das Vorlesen eines Buches wünschen. Sprechen Sie anschließend gemeinsam mit den Kindern über das Gehörte und Erlebte: Was war lustig, was aufregend? Warum war der kleine Bär traurig? Wann warst du schon mal traurig und was hat dir geholfen, wieder fröhlich zu sein?
  • Erzähl uns von deinen Ferien
    Die Kinder können Fotos oder Mitbringsel aus dem Urlaub / von Ausflügen vorführen und dazu ihre Erlebnisse schildern. Vorher können Sie gemeinsam darüber reden, wie es wohl so in dem jeweiligen Land ist (was isst man in Italien, wie ist das Wetter, was macht man da), wie die Anreise per Auto / Zug / Flugzeug verläuft. Bestimmt haben viele Kinder bestimmte Vorstellungen zu den einzelnen Fragen, auch wenn sie es selbst noch nicht erlebt haben. Nutzen Sie die unterschiedlichen Erfahrungen und Ideen Ihrer Kinder, um ins Gespräch zu kommen. Bestimmte Erlebnisse oder Szenen eignen sich bestimmt auch zum Nachspielen – mit (selbst gemachten) Fingerpuppen oder als Rollenspiel.
    Bestimmt haben Sie noch weitere Ideen oder Erfahrungen, wie Sie spielend mit Ihren Kindern in Dialog kommen können. Nutzen Sie die kindliche Kreativität, um Ihre kleinen Talente zu fördern. Die Bühne gehört den Kindern!

Lesestoff

Artikel über Analphabetismus in Deutschland:
https://www.alumniportal-deutschland.org/en/germany/country-people/illiteracy-in-germany-illiterates-literacy/

Bundesministerium für Bildung und Forschung, über die IGLU-Studie: https://www.bmbf.de/de/iglu-internationale-grundschul-lese-untersuchung-82.html

IGLU 2016, Lesekompetenzen von Grundschulkindern in Deutschland im internationalen Vergleich: https://www.pedocs.de/volltexte/2018/15476/pdf/Hussmann_et_al_2017_IGLU_2016.pdf

Artikel über die IGLU-Studie 2016: https://www.t-online.de/leben/familie/schulkind-und-jugendliche/id_82837536/iglu-studie-fast-jeder-fuenfte-grundschueler-kann-nicht-richtig-lesen.html

Definition von Literacy des Goethe-Instituts: https://www.goethe.de/de/m/spr/unt/kum/fru/kin/lit.html#:~:text=Familie%2C%20Kindergarten%20und%20Vorschule%20sind,„Lese-%20und%20Schreibkompetenz“.&text=Es%20geht%20im%20Kindergarten%20insbesondere,Umgang%20mit%20Büchern%20und%20Schrift

Was ist Erzählen? https://erzaehlkunst.com/was-ist-erzaehlen/

Johannes Merkel: »Erzähl du mir, dann erzähl ich dir« – Vom mündlichen Erzählen im Kindergarten: https://www.kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/bildungsbereiche-erziehungsfelder/sprache-fremdsprachen-literacy-kommunikation/1098

Merkels Erzählkabinett: https://stories.uni-bremen.de

Stiftung Lesen, 10 Gründe fürs Vorlesen: https://www.stiftunglesen.de/informieren/unsere-themen/10-gruende-fuers-vorlesen

Broschüre für Eltern von Grundschulkindern über das Lesen- und Schreibenlernen: https://www.vennbruchschule.de/fileadmin/pdf/Lesen_und_Schreibenlernen.pdf

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